Herdenschutzhunde

Wanderwege führen ab und zu auch über Weiden. Beim Betreten von Weiden ist daher unbedingt auf die Tiere – Rinder, Schafe, Herdenschutzhunde und andere – und deren Verhalten zu achten. Wenn man als Wanderer die Grundregeln beachtet, sollten allfällige Begegnungen zwischen Mensch und Tier friedlich verlaufen. Informieren Sie sich zudem bereits mit Hilfe der Karten, wo Sie auf von Hunden geschützte Herden treffen können.

Keine Hektik im Umgang mit Herdenschutzhunden – Zeitungsbericht

Auf folgenden Alpen und Heimbetrieben im Glarnerland sind Herdenschutzhunde im Einsatz. Sie dienen zum Schutz der Nutztiere vor Grossraubtieren wie Wolf und Luchs aber auch vor Füchsen oder streunenden Hunden.

Während dem Sommer 2023 stehen auf zwei Schafalpen und zwei Heimbetrieben im Kanton Glarus insgesamt 14 bis 15 Herdenschutzhunde (HSH) im Einsatz:

  • Schafalp Mürtschen, Obstalden (3 HSH)
  • Schafalp Krauchtal-Saumen, Matt (7 - 8 HSH)
  • Heimbetrieb Metz, Mühlehorn (2 HSH)
  • Heimbetrieb Fehr, Näfels (2 HSH)

Es sind alles vom Bund anerkannte Herdenschutzhunde mit entsprechender Ausbildung. Die Alpgebiete und Heimbetriebe sind mit entsprechenden Schildern signalisiert, dass sich in diesem Gebiet Herdenschutzhunde befinden. Die Schilder zeigen auch die Verhaltensregeln.

Broschüren, welche ebenfalls auf das Verhalten gegenüber Herdenschutzhunden hinweisen, sind bei der Abteilung Landwirtschaft kostenlos erhältlich. Auf dem Online-Schalter der Abteilung Landwirtschaft (www.landwirtschaft.gl.ch) sind Merkblätter zum Thema Herdenschutz und Raubtierriss aufgeschaltet.

Die zwei Herdenschutzbeauftragten Lisbeth Luchsinger / 079 382 57 86 / und Reto Glarner / 079 351 34 35 / stehen bei Fragen zur Verfügung.

Respekt vor Herdenschutzhunden

Durch die Rückkehr von Grossraubtieren wie Wolf, Bär und Luchs brauchen Nutztiere auf Weiden wieder mehr Schutz. In der Schweiz sind dafür rund 200 Herdenschutzhunde im Einsatz, die ihre Arbeit selbstständig und instinktsicher verrichten. Unbekanntes im Umfeld der Herde, und dazu gehören auch Wanderer, wird von den imposanten Hunden von der Herde ferngehalten, bis sie sich sicher sind, dass ihren Schützlingen keine Gefahr droht. Diese Arbeitsweise der Herdenschutzhunde gilt es zu respektieren und Herde sowie Hunde möglichst wenig zu stören.

Keine Begleithunde in den Herden

Bei der Begegnung mit einer durch Herdenschutzhunde geschützten Herde besteht vor allem für (Begleit-)Hunde ein erhöhtes Risiko: Hunde als nahe Verwandte des Wolfes werden von Herdenschutzhunden generell als viel grössere Gefahr für ihre Nutztiere eingeschätzt als Menschen. Bei Wanderungen in Gebieten mit Herdenschutzhunden wird von der Mitnahme von Begleithunden abgeraten. Haben Sie Ihren Hund trotzdem dabei, nehmen Sie ihn an die Leine.

Verhaltensregeln bei Begegnungen

  • Wenn Sie eine Weide betreten

Informationstafeln weisen auf den Zugang zur beschützten Weide hin. Verhalten Sie sich ruhig, scheuchen Sie die Tiere nicht auf und verängstigen Sie sie nicht. Sind Sie mit dem Bike unterwegs, steigen Sie ab und schieben Sie das Rad, als Fussgänger verlangsamen Sie ihr Tempo.

  • Wenn ein Herdenschutzhund bellt, in Ihre Richtung rennt und Ihnen den Weg versperrt

Bleiben Sie ruhig und geben Sie dem Hund Zeit, zu kontrollieren, dass Sie keine Gefahr für seine Herde darstellen – dies ist seine Arbeit. Halten Sie Distanz zu den Tieren und vermeiden Sie Provokationen mit Stöcken und schnellen Bewegungen. Hat sich der Herdenschutzhund beruhigt, setzen Sie Ihren Weg fort. Umgehen Sie nach Möglichkeit die Herde. Streicheln oder füttern Sie die Hunde nicht.

  • Wenn Sie Ihren eigenen Hund dabei haben

Hunde erregen bei Herdenschutzhunden ein verstärktes Abwehrverhalten. Nehmen Sie Ihren Begleithund an die Leine und halten Sie ihn unter Kontrolle. Versuchen Sie nicht, mit Ihrem Hund eine geschützte Herde zu durchqueren, sondern umgehen sie diese weiträumig. Im Zweifelsfalle kehren Sie um. Falls Herdenschutzhunde Ihren angeleinten Hund angreifen, lassen Sie diesen los – die Hunde regeln ihre Rangordnung rasch selbst.

  • Wenn Sie den Herdenschutzhund als Bedrohung wahrnehmen

Vermeiden Sie Augenkontakt mit dem Hund, aber drehen Sie diesem auch nicht den Rücken zu. Beruhigt sich ein Herdenschutzhund über längere Zeit nicht, obwohl Sie ruhig in Distanz zur Herde abwarten, so ziehen Sie sich zurück.

Weitere Informationen finden Sie auf folgendem Link:

 www.herdenschutzschweiz.ch